Sportverein-Gründung



Gründung Sportverein Bislich im Jahre 1946

Nachdem der 2. Weltkrieg beendet war und sich das Leben wieder zu normalisieren begann, waren auch die ersten Sportler zur Stelle. Die Initiatoren der ersten „Versammlung" im Februar/März 1946 waren der 1. Vorsitzende, Willi Nakath und der langjährige Jugendleiter Hermann Elsing. Schon bevor die eigentliche Gründungsversammlung stattfand, wurden die ersten Spiele gegen Blau-Weiß Wesel und gegen eine Mannschaft der englischen Besatzungsmacht ausgetragen.

Am 20. Juni 1946 fand in der Gaststätte Viljehr die Wahl eines kommissarischen Vorstandes statt. Diesem gehörten an: 1. Vorsitzender Hauptlehrer Albert Coenen, 2. Vorsitzender Dr. Wilhelm Beisken, Kassenwart Josef Gorrissen, Schriftführer Heinrich Heweling, sowie die Beisitzer Hermann Elsing, Heinrich Boers, Theodor Ramms und Theodor Hemmers. Auch ein vorläufiger Spielausschuß wurde gewählt. Schon 9 Tage später, am 29. Juni 1946, (Peter und Paul) fand dann in der Gaststätte Pooth die eigentliche Gründungsversammlung statt. Anwesend waren 36 Mitglieder. Sie bestätigten den kommissarisch eingesetzten Vorstand, beschlossen die neuen Vereinssatzungen und wählten einen Spielausschuß, dem folgende Mitglieder angehörten: Theodor Hemmers, (1. Mannschaft), Theodor Ramms (Jugendwart), Bernhard Giesen, Karl Böhmer und Ernst Schulz als Zuschauer. Ballwart wurde Heinrich Pooth. Die Vereinsfarben wurden wieder schwarz und weiß.  . . .


SV Bislich Mannschaft 1947 1948

Die 1. Mannschaft 1947/48: Willi Nakath, Bruno Giebing, Heinz Reichert, Erich Lamers, Willi Bruns, Erich van Holt, Karl Hessling, Josef Hemmers, Bernhard Giesen, Arnold Steinling, Fritz Terfurth

SV Bislich Mannschaft 1952 1953

Die 1. Mannschaft 1952/53: Willi Nakath, Bruno Giebing, Heinrich Jansen, Heinrich Giesen, Bernhard Giesen, Willi Heidemann, Georg Schulz, Josef Ramms, Josef Brands, Arnold Steinling, Bernhard Terlinden



. . .   Schon die nächste Jahreshauptversammlung im Jahre 1947, wieder am Feste Peter und Paul, war bereits von 63 Mitgliedern besucht. Aus dem Jahresbericht dieses ersten Jahres geht hervor, daß am 11. ein Winterfest bei Pooth und am 20. Juli ein Stiftungsfest im Lokale Oskar Koch in Diersfordt stattfand. Für Anschaffungen des Vereins wurde eine „Kartoffelsammlung" durchgeführt. Es spielte sich ja noch alles vor der Währung ab. Der erste Jahresbericht enthält bereits die Feststellung: „Der Aufstieg in eine höhere Klasse war dem Verein nicht gegönnt."

Unter ähnlich primitiven Verhältnissen wie 1926 begann auch nach dem 2. Weltkrieg der Sportbetrieb. Zunächst stand kein Sportgelände zur Verfügung. Das erste Spiel in Bislich fand auf einem Acker des Landwirts Pooth (heute Willi Heißing) statt und wurde gegen die Engländer ausgetragen. Das Holz für die Tore war von Theo Ramms zur Verfügung gestellt worden. Etwa um die Jahreswende 1946/47 stellte dann die Gemeinde an der jetzigen Stelle eine Fläche zur Verfügung. Diese reichte jedoch auf die Dauer nicht aus, so daß hinzugepachtet werden mußte. In den ersten Jahren standen noch Masten des RWE's auf dem Spielfeld, oft zum Ärgernis der Spieler. Hauptsache war jedoch, daß wieder gespielt werden konnte. Die Begeisterung war vorhanden und an guten Spielern fehlte es auch nicht.

Der Ausbau des Sportplatzes nahm dann seinen Lauf. Nachdem eine ordentliche Einzäunung erstellt war, mußten Ballfangnetze die wuchtigen Schüsse in Richtung Landstraße abfangen. Der Bau des Gerätehauses mit Schiedsrichter- und Sanitätsraum war ein weiterer Schritt. Mit Hilfe der Gemeinde wurde der Sportplatz mit einer Drainage versehen. Während der Bau- und Schonzeit konnten die Spiele auf einer Weide des Landwirts Bruckwilder in Ronduit ausgetragen werden. Eine Einweihung, verbunden mit einigen Freundschaftstreffen, war dann wieder der Auftakt.    . . .


SV Bislich Mannschaft 1954 1955

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Die 1. Mannschaft 1954/55: Bernhard Terlinden, Willi Pooth, Willi Nakath, Bernhard Giesen, Heinrich Jansen, Heinrich Giesen, Heinz Reichert, Josef Ramms, Josef Brands, Arnold Steinling, Josef Kellewald


. . .    Per Fahrrad, mit dem Gemüsewagen oder dem Schiff, mit dem Omnibus bis zum eigenen Auto

Zunächst war das Fahrrad das einzige Beförderungsmittel zu den Auswärtsspielen. Für entsprechendes Training der Beinmuskeln sorgten dabei die mit Vollgummi bereiften Räder. Später fanden die Fahrten mit einem LKW der Wasserbau oder mit dem Gemüsewagen des Händlers Steckelbrock statt. Auch hierzu eine kleine Geschichte: „Der Transport mit dem Gemüseauto fand, da er eigentlich verboten war, bei geschlossenem Verdeck. statt. Bei einer Fahrt nach Haldern wurde in Mehrhoog die „Ladung" jedoch entdeckt. Das Reststück bis Haldern mußte daraufhin zu Fuß zurückgelegt werden."

In guter Erinnerung sind auch noch die Reisen mit dem „Luxusdampfer" des Sportfreundes Theo Ramms. Von Ginderich zurück fanden sich oft Unentwegte (Hermann Elsing und Erwin Rabeling), die den Rückweg schwammen. Diese Schiffsreisen wurden nicht selten als Familienausflüge benutzt. Bevor die Fahrten regelmäßig per Omnibus durchgeführt wurden, stellte auch Sportskamerad Hans Köster seine PKW's zur Verfügung. Die Fahrten mit dem Omnibus förderten zweifellos die Kameradschaft, wenn sie auch nicht ganz problemlos waren. Es kam nicht selten vor, daß Stunden nach dem Spiel Mannschaft und Zuschauer noch auf das Eintreffen des Busses warteten. Bei einem Sieg war das selbstverständlich dann immer ein Anlaß zu einer kleinen vorgezogenen Siegesfeier.

Auch hier greifen wir auf die damalige 75 Jahre-Festschrift zurück, in der Bruno Gerwers auch diese geschichtlichen Abläufe rekapituliert hatte.