DJK-Gründung



Gründung der DJK im Jahre 1926

SV Bislich Mannschaft 1930

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Diese Mannschaft der DJK Bislich spielte um 1930: Von links nach rechts auf dem Bild sind Betreuer und Mitbegründer Alois Schweers, Spieler Theo Prast, Theo Hesseling, Heinrich Heweling, Theo Rabeling, Theo Hemmers, Hermann Rabeling, Hermann Jansen, Willi Grootens, Theo Wenten, Heinrich Neuhausen, Heinrich van de Velden, Betreuer Hammerstein


Die erste sportliche Betätigung innerhalb einer Mannschaft beginnt im Jahre 1924., Eine aus etwa 11 jungen Männern bestehende Schlagballmannschaft empfängt auf dem jetzigen Schulhof der alten Schule „ln den Plenken" Mannschaften aus den Nachbargemeinden. Aus dieser kleinen Gruppe wurde dann 1926, in Verbindung mit dem Jünglingsverein, die DJK gegründet. Zu den Gründern gehörte Vikar Becker, Alois Schweers, Gerhard Wolters und Theodor Rabeling. Vereinslokal wurde schon damals die Gastwirtschaft Anton Viljehr. Das Gefüge des .Vereins war mit der heutigen Organisation nicht zu vergleichen. Versammlungen fanden nur einmal im Monat statt. Einen Spielausschuß gab es noch nicht. „Die Mannschaften wurden unter uns aufgestellt" erläutert ein damaliger Mitspieler. Ein Merkmal des damaligen Vereins, welches besonders herausgestellt werden muß, war die Begeisterung. Und diese mußte damals sehr groß sein, denn sonst hätte man den Spielbetrieb nicht durchführen können. Unter, für uns heute kaum zu verstehenden primitiven Verhältnissen, ging das Vereinsleben vor sich.

Zunächst stellte die Gemeinde Bislich den sogenannten „Blutacker", eine Weide außerhalb des Deiches gegenüber der „Droste Woy" in Westerheide zur Verfügung. Der Verein hatte zu diesem Zeitpunkt nur eine Mannschaft. Umkleideraum war im Vereinslokal Viljehr. Während der Arbeitslosigkeit fanden sich dann immer mehr Sportler zusammen, so daß mehrere Mannschaften aufgestellt werden konnten. Erster Höhepunkt der Vereinsgeschichte war die Einweihung einer neuen Sportwiese in der Nähe der Mühle Raadts (heute Otto Boers) mit einem Pokalturnier. Es war wirklich eine Wiese, denn während der Woche weidete das Vieh und samstags, nachdem Johann Giesen die Weide gemäht hatte, wurden die „Überreste" beseitigt. Vereins- und Umkleidelokal war zu dieser Zeit die Gaststätte Geldermann. Auch der Ballwart Willi Grootens wohnte ganz in der Nähe. Das war auch sehr zweckmäßig, denn das Ballmaterial war lange nicht so gut wie heute. Jeden Montag wanderte er mit den Bällen zum Sattler und Polsterer Geldermann, der dann kostenlos als Vereinswirt die Reparaturen durchführen mußte. ,Er meckerte zwar immer, aber er tat es'.

Wie wenig Mittel der Verein damals hatte, beweist eine kleine Begebenheit. Bei einem Meisterschaftsspiel hatte der angesetzte Schiedsrichter seine Pfeife vergessen. Eine „vereinseigene" Ersatzpfeife war nicht zur Stelle. Was blieb dem armen Pfeifenmann also anders übrig, als auf seinen Fingern zu pfeifen. Das war natürlich über die Länge eines ganzen Spieles nicht einfach. Ob er deshalb nicht genug gepfiffen oder ob die Pfeife versagte, ist heute nicht mehr festzustellen. Tatsache war jedoch, daß die gegnerische Mannschaft nicht mit ihm einverstanden war und er sich nur durch eine eilige Flucht querfeldein zum Vereinslokal vor weiterer Prügel bewahren konnte!

Der Verein hatte bereits zu diesem Zeitpunkt in Josef Neuhausen einen eigenen Schiedsrichter. Die Fahrten zu Auswärtsspielen wurden zunächst per Fahrrad durchgeführt. Wenn Spiele in Bocholt waren, fuhr man bis Hamminkeln mit dem Fahrrad und von da aus mit dem Zug. Erst später hatte man einen Gemüsehändler Gans aus Wesel gefunden, der bereit war, gegen Bezahlung die Mannschaften mit seinem Lieferwagen zu den Spielen zu fahren. Die gesamten Kosten mußte übrigens jeder Spieler selbst tragen.

 

Das galt auch für die Sportkleidung. Diese bestand anfangs aus einem weißen Hemd und einer schwarzen Hose, die mit weißen Streifen besetzt war. Zu einem späteren Zeitpunkt gab es dann erste Trikots. Die Vereinsfarben waren auch damals schon „schwarz" und „weiß". Besondere Veranstaltungen (Kameradschaftsfeiern, Ausflüge usw.) unternahm der Verein nur in Zusammenarbeit mit dem Jünglingsverein der katholischen Kirche. Das dritte Reich mit seinen Folgen brachte dann durch das Verbot aller DJK-Vereine auch das Ende der Bislicher DJK.

Dies ist der Originalartikel aus der 75 Jahre-Festschrift von unserem ehemaligen Vorsitzenden Bruno Gewers.